Barriere­freie Web­seiten

Digitale Barrierefreiheit ist kein komplexes Hexenwerk, sondern basiert auf klaren, technischen Standards (WCAG). Sie sorgt dafür, dass alle Menschen Ihre Website problemlos nutzen können.

Hier finden Sie die fünf häufigsten Barrieren und konkrete Lösungsansätze, um Ihre Website für alle zugänglich und gleichzeitig für Suchmaschinen optimierter zu machen.

Die 4 häufigsten Barrieren

Ein  Überblick:

  • Unlogische Überschriften: Verwirren Nutzer und Suchmaschinen.
    Lösung: Eine klare H1-H6-Hierarchie ohne Sprünge einhalten.
  • Schwache Farbkontraste: Machen Texte unlesbar.
    Lösung: Kontrastverhältnisse nach WCAG-Standard (min. 4,5:1) sicherstellen.
  • Leere Alt-Texte bei Bildern: Verbergen Inhalte vor Blinden.
    Lösung: Aussagekräftige Bilder kurz beschreiben, dekorative als solche kennzeichnen (alt="").
  • Kein sichtbarer Tastaturfokus: Schließt Nutzer ohne Maus aus.
    Lösung: Einen sichtbaren Fokus-Rahmen bei der Tab-Navigation gewährleisten.

Überschriften in logischer Reihen­folge

Problem: Eine falsche oder übersprungene Überschriften-Hierarchie (z.B. H1 → H3) bricht die logische Struktur der Seite.

Warum wichtig? Screenreader nutzen die Überschriften zur Navigation. Eine saubere Struktur ist zudem ein wichtiger Rankingfaktor für Suchmaschinen (SEO), da sie hilft, den Inhalt thematisch zu verstehen.

Was sie tun müssen:

  • Verwenden Sie pro Seite genau eine H1 für den Haupttitel.
  • Halten Sie die Reihenfolge H2, H3, H4 etc. strikt ein, ohne Ebenen zu überspringen.
  • Nutzen Sie für Überschriften immer die semantischen H-Tags und nicht nur fette Schrift.

Ausreichend Farbkontraste

Problem: Zu geringer Kontrast zwischen Text und Hintergrund macht Inhalte schwer lesbar.

Warum wichtig? Gute Lesbarkeit ist essenziell für alle Nutzer, insbesondere bei Sehschwächen oder ungünstigen Lichtverhältnissen. Die WCAG fordern ein Mindestverhältnis von 4,5:1 für normalen Text.

Was sie tun müssen für ausreichend kontrast:

  • Prüfen Sie Ihre Markenfarben mit einem Kontrast-Checker (zum Beispiel den WebAIM Contrast Checker ausprobieren).
  • Stellen Sie sicher, dass auch der Text auf Buttons und anderen grafischen Elementen die Kontrastanforderungen erfüllt (mind. 3:1).
  • Achten Sie darauf, dass auch Links im Fließtext gut unterscheidbar sind.

Bilder mit Alt-Texten versehen

Problem: Fehlt der Alt-Text, ist der Inhalt eines informativen Bildes für blinde Menschen unzugänglich.

Warum wichtig? Alt-Texte machen visuelle Inhalte für Screenreader verständlich und liefern Suchmaschinen wertvollen Kontext für ein besseres Ranking Ihrer Bilder und Inhalte.

Was sie tun müssen, um Bilder mit Alt-Texten zu versehen

  • Beschreiben Sie den Inhalt jedes informativen Bildes in einem kurzen, prägnanten Alt-Text.

  • Lassen Sie bei rein dekorativen Bildern den Alt-Text bewusst leer (alt=""), damit diese von Screenreadern ignoriert werden.

  • Beschreibt ein Bild einen Link, sollte der Alt-Text das Ziel des Links wiedergeben (z.B. “Zur Kontaktseite”).

Tastaturbedienung sicherstellen

Problem: Interaktive Elemente, die nicht per Tab-Taste erreichbar sind oder bei denen der Fokus nicht sichtbar ist, schließen Nutzer ohne Maus aus.

Warum wichtig? Eine vollständige Bedienbarkeit per Tastatur ist eine Grundvoraussetzung der Barrierefreiheit und essenziell für Nutzer mit motorischen Einschränkungen.

Was sie tun müssen für die Tastaturbedienung

  • Navigieren Sie Ihre Website nur mit der Tab-Taste. Stellen Sie sicher, dass alle Links, Buttons und Menüpunkte erreichbar sind.

  • Sorgen Sie dafür, dass das aktuell fokussierte Element immer einen klaren visuellen Rahmen hat (outline). Dieser darf niemals entfernt werden.

  • Implementieren Sie einen “Skip-Link” am Seitenanfang, damit Nutzer wiederkehrende Navigation überspringen können.

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